Kapitel 3 – Budget
Das Budget ist da, die Umsetzung hapert
Bildungsmöglichkeiten: Kommunikation ist Alles
Geht es um die praktische Umsetzung von Bildungs- und Entwicklungszielen, haben viele Unternehmen ein eklatantes Problem: die interne Kommunikation. Zwar geben stolze 92% der im «Learning & Development Monitor 2023» befragten HR-Verantwortlichen an, in ihrem Unternehmen sei ein Budget für Bildung und Entwicklung vorhanden. Die übrige Belegschaft ist diesbezüglich aber offenbar weniger gut informiert: Nur 74% der befragten Führungskräfte und nur 51% der übrigen Mitarbeitenden (zusammengefasst 62%) wissen von der Existenz eines solchen Budgets. Konkret bedeutet dies: Die Mittel und Angebote stehen zur Verfügung, doch gelingt es nicht, intern den Umfang des verfügbaren Budgets zu vermitteln. Die vorhandenen Möglichkeiten zur persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung bleiben dadurch für die Mitarbeitenden unklar.
Gibt es in Ihrem Unternehmen ein Budget für die berufliche Weiterbildung und Entwicklung?
HR Professionals = 693 Führungskräfte = 452 Mitarbeitende = 905
Insbesondere jüngere Mitarbeitende wissen oft nicht, was ihnen in Sachen Weiterbildung zusteht. So sind nur 51% der 18- bis 34-jährigen Beschäftigten mit der Tatsache vertraut, dass ihnen überhaupt ein L&D-Budget zur Verfügung steht. Ist die Existenz eines entsprechenden Budgets bekannt, wird dessen Umfang zudem viel geringer geschätzt, als er tatsächlich ist. Während 18- bis 34-jährige davon ausgehen, ihnen stehe pro Person 500 Euro zur Verfügung, sind es laut den HR-Verantwortlichen durchschnittlich 1.000 Euro. Führungskräfte auf der anderen Seite sind der Meinung, Ihnen würden durchschnittlich 3.000 Euro zur Verfügung stehen.
Wie hoch war das Budget, das Ihr Arbeitgeber im letzten Jahr für Ihre berufliche Weiterentwicklung zur Verfügung gestellt hat?
Führungskräfte = 452 Mitarbeitende = 905
Alterskluft: jüngere Mitarbeitende tappen im Dunkeln
Informationsmangel: L&D muss mehr Kommunizieren
Der geringe Wissensstand bezüglich der verfügbaren Budgets und Möglichkeiten ist fatal. Denn eine Konsequenz davon ist, dass sich viele Beschäftigte bei ihren aktuellen Arbeitgebenden nicht optimal und ihren Ansprüchen entsprechend entwickeln können. Zugleich lassen Unternehmen bereits budgetierte Mittel liegen, mit denen sie die eigenen Mitarbeitenden fördern könnten. Beschäftigte werden dadurch unzufrieden und wechselwillig – in Zeiten des Arbeitskräftemangels eigentlich untragbar. Der Ball liegt hier deshalb bei den HR-Verantwortlichen: ihre Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass alle Mitarbeitenden wissen, wie viel Geld und welche Angebote für ihre Weiterbildung zur Verfügung stehen.